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grad eine ausführlichere mail geschrieben,die vllt. als grober konzertbericht durchgeht.wen´s interessiert;)
alles war ein wenig wackelig im vorfeld.hatte ja ne lose vereinbarung mit basti getroffen,daß wir da gerne hinwollten.mit fabse(der in L ja studiert und unsre schlafmöglichkeit darstellte...die insel im ozean sozusagen) hatte ich demzufolge mal locker unseren besuch angekündigt.als dann zwei tage vor dem abfahrtermine noch immer nicht ganz klar war wie wir fahren würden(bahn oder auto) wurd mir doch n bissel mulmig,ob es denn doch noch klappt.muß zugeben,daß es mir im vorfeld nichts ausgemacht hätte,wenn es nicht zustande gekommen wäre.heut seh ich das ganz anders;)...
hab mich ein wenig an "früher" erinnert,wo das auch immer recht spontan beschlossen wurde und dann doch recht gut klappte.so auch diesmal.die rieke hat sich dann nämlich spontan dazu entschlossen ihr auto zur verfügung zu stellen.somit war das schonmal klar.abfahrtszeit geklärt und tag und fabian bescheid gegeben und dann gings auch schon los an einem regnerischem freitag vormittag mit schlafsack,fotoapparat und noch nicht wesentlich gesteigerter motivation.
der regen verflog und mit jedem regentropfen weniger stieg meine laune.gute musik.gute begleitung.gute kilometer auf die straße gelegt und ab und eine raucher/pinkelpause für alle anwesenden und dann doch ein stau und das kurz vor dem großen L..."leipzig-west in 3,6km abfahren "sagte das unpunkige navigationssystemfräulein.die längste stunde seit langem,denn eine vollgestopfte autobahn versperrte uns ein schnelleres vorankommen.dazu gings von der sonne in eine dicke regenfront,die wenigstens noch den reiz von riesenschwarzen wolken aufwies und somit bissl für abwechslung und knipsfieber jedenfalls für mich sorgte.
dann "die nächste querstraße links hinein und sie haben ihr ziel erreicht."..da waren wir also im leipziger großstadtdschungel vor der tür von fabse.
am folgenden abend gingen wir noch auf ne kleine studentengrillfeier in einem schön begrünten leipziger hinterhof..oranje gewann grad gegen frankreich und wir tranken jede menge mitgebrachtes schmuckerbier und freuten uns am schönen sternenhimmel,der aber bestimmt mehr als nur den "großen wagen" zu bieten hat oder?
als es dann zu kalt für draussen rein und das erste mal in kontakt gekommen mit einem gewissen herren namens alexander marcus,der uns unwissenden aus dem wald genüßlich und begeisternd vorgestellt wurde über youtube....papayaaa papayaaaa..coconut banana...der typ war verrückt,keine frage.schlagerheini mit robotdanceeinlagen und nem beängstigenden grinselächeln im sonnengebräuntem schmalzgesicht mit ner ganz speziellen art von humor wurde mir jedenfalls freudig erregt von allen beteiligten versichert.gut..alexander marcus also....
am samstagabend hingen alle alkoholgeschwächt bis nachmittag in den seilen.vorfreude bei mir null komma null null eins.kopfschmerz,als wenn man mit nem schraubenzieher hinterm auge rumbohren...naja und so weiter;)..die reiseapotheke hielt unter anderem eine ASPIRIN C+ bereit.konnte sie den verdammten rostschraubenzieher,der hinterm auge so festgekeilt war,wie sonstwas,lösen?ja sie konnte.dankeschön BAYER für diese entdeckung.zurecht ein nobelpreis dafür.
die lebensgeister wurden also reanimiert und schwups gings los."hoffentlich spielen die jungs überhaupt".am vortag ja konzi in berlin von ea80.da kann ja sonstwas passiert sein und wir unwissenden wissen von nichts und gehen mit vorfreude und elan da hin und dann is doch nix.soweit würd es nicht wirklich kommen.deswegen die vorfreude schön eingepackt lassen und erstmal schauen.enttäuschungen vorzubeugen is ne feine sache.pessimismus nennt man das wohl.
mit der strassenbahn dann erstmal zu fabses neuer wohnung.schön geräumig und mit viel licht.ausblick auf die kreuzung wo die rechten immer auf die linken am ersten mai,sagt fabse.bierkaufen (sternburger pils ist so eine assi-plörre) und dann mit straßenbahn richtung connewitz,wobei wir sehr dezent begleitet wurden von fußballanhänger von roterstern leipzig.nem club in den untiefen des deutschen fußballsystems,welche wohl als sowas wie der fc.st.pauli des ostens gelten.als ich die zum ersten mal sah hatt ich schon n bissel schiß.die waren sehr laut und krakelten mit trommel wild herum.dacht schon daß sind irgendwelche rechten schlägeridioten,die da zu uns in die bahn stiegen.gottseidank war das gegenteil der fall.dennoch machte mir die unberechenbare männermasse angst.lautgröhlende midzwanziger haben ab nem gewissen pegel nix mehr zu verlieren,so scheints mir;)...dann gottseidank raus aus der bahn und überall polizei.wie sich herausstellte,hatte die elf von roterstern leipzig den erzfeind lok leipzig kurz zuvor erfolgreich 2:1 geschlagen.dementsprechende brisanz in der stadt ,aber vorallem risenfreude bei den anhänger,die nicht weit vom eigentlichen konzertort conne island ihr hauptfankneipe hatten.da standen etliche fans davor und begrüßten neuankommende fans mit lauten sprechchören.man kannte sich offensichtlich.
rest von schmuckerbier und paar jägermeister später und zunehmend kopfschmerzlos dann ne stimmungssteigerung sondergleichen.hab ich schon lange nicht mehr erlebt.euphorisch schon fast.gut unterhalten.gute stimmung unter uns vieren.viel geraucht.viel getrunken.viel rumgealbert.viel augenkontakt und ermahnungen,wenn man das mal vergessen hat.viele schöne damen am eintrudeln.was natürlich auch der stimmung zuträglich war.hach da hätte man sich schon verlieben können.viele leute da gewesen.wenig punks im herrkömmlichen sinne,wie mans vllt. von "hier" kennt,also keine assisuffpunx,aber die zieht ea80 wahrscheinlich eh nicht an.war spannend an einem völlig fremden ort zu sein unter völlig fremden leuten.tat gut.frei sein auf ne gewisse art und weise."bei uns" läuft man sich ja zwangsläufig irgendwie über den weg und hier in L war man einfach zum ersten mal.alles neu und frisch.auch die leute wirkten frischer auf mich.irgendwie nicht so verklebt.schwer zu beschreiben.kam mir so vor.
dann noch mehr bier und noch mehr zuprosten und jägerM und dann gings rein und nun doch kolosale vorfreude,weil wir sooo kurz davor standen und fast fast fast nix mehr dazwischen kommen konnte,außer irgendwelche erdbebenkatastrophen oder atomkraftwerksexplosionen(die hätte uns nämlich den strom geklaut).rein rein rein und los los los...der innenraum des UTConnewitz war beeindruckend.ein alter kinovorführsaal mit rängen und ner säulenfront,die ihres gleichen sucht unter den konzertkellern dieses landes,ganz sicher.wie ne antike verschüttete stadt.wie in ruinen spielen einer längst untergegangenen ära.snake plisken óle.
dann die ersten lieder und wusch eingefangen in den strudel,den ea80 so erzeugen können.mit jedem akkord steigert sich die begeisterung,denn die energie ist so intensiv und so klar und so kraft und gefühlvoll.mit jeder zeile mehr treiben lassen und loslassen und dann nur noch die musik und das mitsingen und mitschreien,wenns raus muß und alles bewegen was kann,weil einfach so wohltuend.kruste abspülen lassen und immer mehr vom scheiss der wochen und monate auf und abplatzen lassen.sauberwerden.reinigen.lebendig fühlen(pathos gehört dazu).
das set beinhaltete sehr viel der alten scheiben.gut so.kein hardcorebrettset wie damals vor paar jahren in mannheim,wo ich so enttäuscht war,wär da nicht der zuvorige abend in darmstadt gewesen,der solche hoffnungen damals geschürt hatte auf ne wiederholung dieser herrlichkeit,aber nö hier und da in leipzig war alles gut.alles bestens.alles schön und sehr sehr gut so.soso gut,daß ich jetzt immernoch erfüllt bin von dem großen gefühl.das lächeln steckt fest.gut so.kann dableiben noch ne weile.ruhige momente abgelöst von schnelleren vom mitsingen bis zum augenschließen und aufsaugen.alles dabei.viel zu schnell vorbei.wie immer in solchen momenten.
der rest des abends ist an mir absolut vorbeigelaufen.da war noch n elektroklub und irgendwelche merkwürdigen leute und ein kicker und gegen fünf in den wohlverdienten schlaf.
heimfahrt dann hauptsächlich mit "oma hans" und den gedanken an L und der tollen zeit verbracht.
raus aus alltagsstadt tat gut
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